Radiologische Zeichen

Röntgenzeichen (englisch: radiological signs) sind typische, teilweise pathognomonische Abweichungen vom Normalbefund in radiologischen bildgebenden Verfahren (d.h. dem Röntgenbild,  der Computertomografie, der Magnetresonanztomografie und dem Ultraschall). In Zusammenschau mit der Ananmnese können sie auf eine bestimmte Erkrankung hinweisen.

(Aero)Bronchopneumogramm, positives: In einer infiltrierten Lunge (in der Regel bei einer Lungenentzündung) zeichnen sich die luftgefüllten Bronchien auf der Röntgenaufnahme des Brustkorbes dunkel auf der infiltrierten, hellen Lunge ab.
Cheerio-Zeichen: In der Computertomographie der Lunge stellt sich eine Wandverdickung des bronchoalveolären Systems wie die Frühstücksflocken „Cheerios“ dar und wird deswegen Cheerio-Zeichen genannt. Ursächlich können sowohl bösartige Tumoren als auch entzündliche Erkrankungen sein.
Chilaiditi-Zeichen: Auf dem Röntgenbild ist ein Dickdarmanteil zwischen Zwerchfell und Leber zu sehen. Das kann auf ein krankhaftes Chilaiditi-Syndrom deuten, aber auch Zufallsbefund in 0,1–0,25 % aller Thoraxübersichtsaufnahmen sein. Prädisponierende Faktoren dieser Situation sind ein fehlendes Ligamentum falciforme oder Ligamentum suspensorium des Colon transversum, chronische Obstipation oder Bettlägerigkeit des Patienten.
Double-Bubble-Sign: Bei der angeborenen Duodenalatresie finden sich auf den Röntgenbild des Neugeborenen zwei Luftblasen im Oberbauch: Eine im Magen, die andere im Zwölffingerdarm, während der übrige Darm luftfrei ist.
Fallen-Fragment-Sign: Ein herabgefallenes Knochenfragment innerhalb einer Knochenzyste ist ein Hinweis dafür, dass es sich um eine juvenile Knochenzyste handelt.
Fat-pad-sign (Fettpolsterzeichen): Darstellung von anatomischen Fettpolstern an Gelenken als Aufhellungsband. Eine Verlagerung des Polsters durch Gelenkerguss deutet auf eine Fraktur hin.
Irisblendenphänomen: Das Leberhämangiom zeigt bei i.v. Kontrastmittelgabe im CT eine hyperdense Anreicherung von peripher nach zentral. Im nativ CT erscheint die Raumforderung iso- oder hypodens.
Jet-Phänomen: Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen zeigen einen dünnen Flüssigkeitsstrahl hinter einer Engstelle; z. B. bei einer Verengung des Blasenhalses erzeugt das in die Harnröhre eingespritzte Kontrastmittel (retrograde Urethrographie) einen Jet in die Harnblase hinein.
Kerley-Linien sind charakteristische Linien im Röntgenbild der Lunge, die auf eine Herzinsuffizienz hinweisen.
Rigler Zeichen ist ein Röntgenzeichen für die linksventrikuläre Vergrösserung des Herzens
Scimitar-Zeichen: Glatte, bogige Kontrastmittelaussparung in der Angiographie bei Zystischer Adventitiadegeneration
Silhouettenphänomen: Aneinander angrenzende Strukturen mit der gleichen oder ähnlichen Röntgendichte sind im Röntgenbild nicht voneinander abgrenzbar.  
Sternenhimmelphänomen: In der Sonographie zahllose echoreiche Pünktchen im Hoden, verursacht durch Mikrokalzifizierung des Hodengewebes (Microlithiasis testis), evtl. Ausdruck eines Tumors.
Twinkle-Sign: Zum Nachweis von Nierensteinen. Entdeckt man bei der Sonographie der Nieren einen Nierenstein und schaltet den Farbdoppler hinzu, entsteht ein „funkelndes“ Artefakt, das „Twinkle-Sign“.
Vakuumphänomen: Auf der Röntgenaufnahme erkennbares Gas (Stickstoff) in einer erkrankten Bandscheibe, in degenerativ veränderten Gelenken oder nach akutem Trauma in einem Gelenk.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Röntgenzeichen

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