* 18. Januar 1733 in Berlin; † 22. Februar 1794 in St. Petersburg, Russland

 

Caspar Wolff, ein deutscher Anatom, Biologe und Embryologe, ist am 18. Januar 1733 in Berlin geboren. Er beginnt sein Medizinstudium am medizinisch-chirurgischen College - Collegium medico-chirurgicum - in Berlin und wechselt 1755 an die Universität Halle, wo er 1759 mit der Dissertation Theoria generationis promoviert. Albrecht von Haller und Charles Bonnet  kritisieren die Thesen der Arbeit.

Im Jahre 1761, auf dem Höhepunkt des Siebenjährigen Krieges (1756-1763), wird Wolff Feldarzt in der preußischen Armee. Durch Vermittlung des Geheimrats Christian Andreas von Cothenius wird er im Lazarett in Breslau eingesetzt und kann dort seine anatomischen Forschungen fortsetzen.

Als der Siebenjährige Krieg 1763 endet und die Feldlazarette geschlossen werden, verlieren Wolff und sein Mitarbeiter Christian Ludwig Mursinna ihren Arbeitsplatz. Wolff kehrt nach Berlin zurück. Er erstreitet sich das Recht, private Vorträge zu halten, und ist ab 1763 Privatdozent für Vorlesungen in Anatomie, Physiologie und Medizin.

1767 gelingt es dem Schweizer Mathematiker Leonhard Euler eine Einladung für Caspar Wolff nach St. Petersburg zu erhalten, damit sich dieser als Professor für den Lehrstuhl für Anatomie und Physiologie an der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften bewerben kann.

Wolff reist im Mai 1767 mit seiner Frau nach Russland und wird im selben Jahr eingestellt. Er legt in den folgenden 27 Jahren  besonderes Augenmerk auf das Studium der menschlichen Monster, die im anatomischen Kabinett der Akademie, der Kunstkammer, gesammelt werden. Erhaltene Handschriften zeigen, dass Wolff eine Arbeit zum Thema "Theorie der Monster" vorbereitet.

Sein plötzlicher Tod infolge einer Hirnblutung am 22. Februar 1794 in St. Petersburg, Russland verhindert den Abschluss dieses Projekts.

 

Bekannt ist der Name Caspar Wolff u.a. durch die Fachbezeichnungen Wolffian body, Wolffian cyst, Wolff-Gang (Ductus mesonephricus).

 

Enge wissenschaftliche Kontakte hatte Caspar Wolff u.a. mit Albrecht von Haller, Charles Bonnet,  Christian Andreas von Cothenius, Leonhard Euler, Christian Ludwig Mursinna.