Rathke, Martin Heinrich

Martin Rathke

* 25. August 1793 in Danzig, Preußen (jetzt Gdansk, Polen), † 3. September 1860 in Königsberg (jetzt Kaliningrad, Russland).

Martin Rathke, ein deutscher Anatom und einer der Begründer der modernen Embryologie, ist am 25. August 1793 in Danzig, Preußen (jetzt Gdansk, Polen) geboren, Er studiert ab 1814 Naturgeschichte und Medizin an der Universität Göttingen, geht drei Jahre später nach Berlin, wo er den Doktor der Medizin 1818 erlangt. Danach kehrt er nach Danzig zurück, um Medizin zu praktizieren. 1825 wird er Chefarzt am Städtischen Krankenhaus und 1826 Kreisarzt – Kreisphysicus, 1829 Professor der Physiologie und Pathologie an der Universität Dorpat (Estland). In dieser Position bleibt er bis 1835. Während seiner Zeit in Dorpat entsteht der Kontakt zu Karl Ernst von Baer, Professor in Königsberg, der während seiner Zeit als Medizinstudent an der Universität Göttingen unter Heinrich Christian von Pander arbeitete. Diese drei Männer gelten als die Begründer der modernen Embryologie. Als von Baer 1834 Königsberg verlässt, um nach Petersburg zu gehen, wird Rathke sein Nachfolger als Professor für Zoologie und Anatomie und bleibt in Königsberg bis zu seinem Tod. Rathke reist ausgiebig. Während seiner Zeit an der Universität Dorpat besucht er die baltischen Staaten und Finnland sowie St. Petersburg und Moskau. 1833, begleitet von zwei Studenten, geht er auf die Halbinsel Krim, um wissenschaftliche Untersuchungen durchzuführen. 1839, während seiner Zeit in Königsberg, besucht er Norwegen und Schweden. Rathkes Forschungen führen zu signifikanten Beiträgen zu einer Vielzahl von Themen. In seinen frühen Forschungen entdeckt er embryonale Vorstufen von Kiemen in den Embryonen der höheren Tiere, die bei den erwachsenen Tieren fehlen. Er ist bekannt für seine Entdeckung der Kiemenspalten und Kiemenbogen bei den Embryonen von Vögeln und von Landtieren. Im Jahre 1838 veröffentlicht er eine Studie über die Hypophyse und im folgenden Jahr entdeckt er ein Divertikel aus der embryonalen Mundhöhle. Diese embryonale Struktur ist jetzt als Rathke-Tasche bekannt. Er schreibt mehr als 125 Artikel, Monographien und Bücher. Martin Rathke ist am 3. September 1860 in Königsberg gestorben.

Bekannt ist Martin Rathke durch die Eponyme Rathkesche-Tasche (Vorläufer des Hypophysenvorderlappens) und die Rathkeschen Plicae (Struktur der Kloake).

Enge wissenschaftliche Kontakte hatte Martin Rathke u.a. mit Karl Ernst von Baer.

Quellen
www.wikipedia.org/wiki/Martin_Rathke
http://www.whonamedit.com/doctor.cfm/2955.html

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