Groedel, Maximilian

Maximilian Groedel

* 23. Mai 1881 in Bad Nauheim; † 12. Oktober 1951 in New York.

Franz Maximilian Groedel, ein deutsch-jüdischer, in die USA emigrierter Kardiologe, ist am 23.05.1881 in Bad Nauheim geboren. Nach dem Medizinstudium in München, Gießen und Leipzig erfolgt 1904 in Leipzig die Promotion, 1919 die Habilitation als Externer an der Universität Frankfurt für das Fach Röntgenologie, nachdem er bereits 1909 die Röntgenabteilung des Hospitals zum Heiligen Geist in Frankfurt übernommen hat. 1925 wird er zum Professor berufen und übernimmt 1921 die väterliche Klinik in Bad Nauheim. Bereits 1909 gibt der nicht habilitierte Groedel den “Atlas und Grundriss der Röntgendiagnostik der inneren Medizin” heraus, an dem die namhaftesten Röntgenologen seiner Zeit mitarbeiten. Dieses Standardwerk, das Groedel unter die führenden Röntgenologen einordnet, erscheint bis 1924 in zwei Bänden in der vierten Auflage. Die fünfte Auflage erscheint 1934 nicht mehr, da Franz Maximilian Groedel Jude ist. Als Klinikchef wird er mit dem Deutsch-Amerikaner W.G. Kerckhoff bekannt und befreundet und überredet ihn, Geld für den Bau des W.G. Kerckhoff-Institutes zu spenden, das aber erst nach dem Tode des Spenders von seiner Frau Louise Kerckhoff in Bad Nauheim 1928-1930 gebaut wird und heute als Max-Planck-Institut für “Physiologische und klinische Forschung” weiter betrieben wird. Franz Maximilian Groedel emigriert 1933, nachdem SA-Leute seine Klinik zunächst besetzt haben, in die USA und ist dort weiter ärztlich und wissenschaftlich tätig. 1934 erscheint mit einem Vorwort aus New York “Das Elektrokardiogramm” in zwei Bänden, das aber in Deutschland nicht weiter vertrieben werden darf. Groedel ist Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Kreislaufforschung und nach deren Vorbild gründet er mit seinem Freund Bruno Kisch das „American College of Cardiology“, dessen erster Präsident er wird. Er bleibt bis zu seinem Tode Direktor des Bad Nauheimer Institutes, für dessen weitere finanzielle Unterstützung er Frau Louise Kerckhoff noch 1937 und 1938 gewinnen kann. Das Ersuchen der Stadt Bad Nauheim zurückzukehren, lehnt er ab, unterstützt aber großzügig sowohl die Bevölkerung als auch das Institut. Insgesamt veröffentlicht er – zum Teil mit Mitarbeitern – über 350 Publikationen, die entweder die Röntgenologie oder die Kardiologie zum Inhalt haben. Franz Maximilian Groedel stirbt am 12. Oktober 1951 in New York. Seine Urne ist in der Familiengruft Bad Nauheim beigesetzt.

Enge wissenschaftliche Kontakte hatte Franz Maximilian Groedel u.a. mit William G. Kerckhoff, Bruno Kisch, Louise Kerckhoff.

Quellen:
dgk.org
http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Maximilian_Groedel
http://dgk.org/preise-und-stipendien/mit-bewerbung/franz-maximilian-groedel-forschungspreis/

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