Creutzfeld, Hans Gerhard

Hans-Gerhard Creutzfeldt

* 2. Juni 1885 in Harburg, heute Ortsteil von Hamburg; † 30. Dezember 1964 in München.

Hans Gerhard Creutzfeldt, ein deutscher Psychiater und Neurologe, ist am 2. Juni 1885 in Hamburg-Harburg geboren. Nach Beendigung der Schulzeit wird er zum Militär nach Kiel einberufen und studiert anschließend an den Universitäten Jena und Rostock, wobei er einen Teil seiner praktischen Ausbildung im St. Georg Krankenhaus in Hamburg ableistet. 1909 promoviert er an der Universität Rostock. Danach heuert er bei einer Reederei als Schiffsarzt an und befährt vornehmlich den Pazifischen Ozean, wo er sich für Pflanzen, Sprachen und heimisches Kunstwerk interessiert. Er kehrt an das St. Georg Krankenhaus in Hamburg zurück, geht nach Frankfurt am Main an das Neurologische Institut und nach Breslau, Kiel und Berlin an die psychiatrisch-neurologischen Kliniken. Vor seiner Habilitierung 1920 in Kiel arbeitet er als erster Assistenzarzt an der dortigen Psychiatrischen und Nervenklinik unter Ernst Siemerling und an der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie in München. 1924 wechselte er als Erster Oberassistenzarzt an die Berliner Charité unter Karl Bonhoeffer und leitete das dortige hirnanatomische Laboratorium. Hans Gerhard Creutzfeldt wird 1925 Extraordinarius für Psychiatrie und Neurologie und 1938 als Professor und Direktor an die psychiatrischen und neurologischen Abteilungen der Universität Kiel berufen. Creutzfeldts Verhältnis zum Nationalsozialismus ist zwiespältig: Er ist ein Gegner des Systems, rettet einige Menschen vor dem Konzentrationslager, seine Frau Cläre Creutzfeldt muss wegen systemkritischer Äußerungen vier Jahre ins Gefängnis. Als sachverständiger Zeuge am Militärgericht führen manche seiner Aussagen bezüglich der psychischen Krankheit der Angeklagten zu deren Exekution. Die britische Besatzungsmacht entlässt ihn sechs Monate nach Dienstantritt an der Christian-Albrechts-Universität Kiel. 1952 wechselt er zu einer Forschungsstelle nach München. Hans Gerhard Creutzfeldt stirbt am 30. Dezember 1964 in München.

Bekannt ist Hans Gerhard Creutzfeldt durch das Eponym Creutzfeldt-Jakob-Krankheit.

Enge wissenschaftliche Kontakte hatte Hans Gerhard Creutzfeldt u.a. mit Ernst Siemerling und Karl Bonhoeffer.

Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Gerhard_Creutzfeldt
http://www.whonamedit.com/doctor.cfm/91.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Gerhard_Creutzfeldt

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