Alzheimer, Alois

Alois Alzheimer

* 14. Juni 1864 in Marktbreit (Unterfranken); † 19. Dezember 1915 in Breslau

Alois Alzheimer, ein deutscher Psychiater und Neuropathologe, ist am 14. Juni 1864 in Marktbreit geboren. Er besucht das Gymnasium in Aschaffenburg, legt 1883 dort sein Abitur ab, beginnt in Berlin, Würzburg und Tübingen Medizin zu studieren und beendet 1887 seine Dissertation mit histologischen Studien über die Ohrenschmalzdrüsen an der Universität Würzburg. Zwischen Abschluß des Studiums und Beginn der ärztlichen Tätigkeit trifft er eine geisteskranke Dame und geht mit ihr auf Reisen. Nach dieser Reise interessiert er sich immer mehr für die Psychologie.1888 fängt er als Assistenzarzt bei der "Städtischen Anstalt für Irre und Epileptische" in Frankfurt am Main an, die der Psychiater, Lyriker und Kinderbuchautor Heinrich Hoffmann von 1851 bis 1888 leitet. Hoffmanns Nachfolger Emil Sioli, Oberarzt Franz Nissl und Alois Alzheimer versuchen, ohne die bis dahin in Irrenhäusern üblichen Zwangsmittel auszukommen und führen neuartige Behandlungsmethoden ein. Alzheimer unternimmt 1894 eine Argentinien-Reise und wird 1895 nach seiner Rückkehr zum II. Assistenten (Oberarzt) in der Nachfolge Nissls berufen. Am 26. November 1901 wird Auguste Deter von Alzheimer untersucht und geht als erste "Alzheimer-Patientin" in die Geschichte ein. Die Patientin mit Symptomen einer Gedächtnisstörung stirbt 1906. Alois Alzheimer geht nach Heidelberg und wird an der Psychiatrischen Universitätsklinik wissenschaftlicher Assistent Professor Emil Kraepelins, der ihn 1903 als Leiter des anatomischen Laboratoriums an die Nervenklinik München beruft. In den darauffolgenden Jahren untersucht Alzheimer weitere Fälle der Altersdemenz. 1904 habilitiert er sich mit der Arbeit "Histologische Studien zur Differentialdiagnose der progressiven Paralyse." Alzheimer arbeitet über mehrere Jahre hinweg unentgeltlich, da es für ihn keine Planstelle gibt. 1908 wird er zum außerordentlichen Professor ernannt. Zwei Jahre später verwendet Kraepelin in seinem Lehrbuch erstmals die Bezeichnung "Alzheimersche Krankheit". 1912 übernimmt Alois Alzheimer einen Lehrstuhl an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Breslau und wird Direktor der "Königlich Psychiatrischen und Nervenklinik". Kurz nach seiner Ankunft erkrankt Alzheimer an einer bakteriellen Entzündung der Herzinnenhaut und verstirbt am 19. Dezember 1915 im Alter von 52 Jahren.

Bekannt ist Alois Alzheimer durch das Eponym Alzheimersche Krankheit.

Enge wissenschaftliche Kontakte hatte Alois Alzheimer u.a. mit Heinrich Hoffmann, Emil Sioli, Franz Nissl, Emil Kraepelin.

Quellen:
toxipedia.org
www.dieterwunderlich.de/alzheimer.htm
de.wikipedia.org/wiki/Alois_Alzheimer
www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=325&RID=1

Letzte Änderung am: 20.01.2022
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