Photon-Counting in der klinischen Praxis

NAEOTOM Alpha.Prime von Siemens Healthineers – Photon-Counting-CT mit moderner Einzelröhren-Technologie für hochauflösende Bildgebung bei niedriger Dosis

Einführung: Eine neue Ära der Computertomografie

Die Computertomografie (CT) ist seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der modernen Radiologie. Mit dem NAEOTOM Alpha.Prime hat Siemens Healthineers ein Gerät auf den Markt gebracht, das die Art, wie wir CT-Bilder erzeugen, grundlegend verändert. Das Geheimnis liegt in der Photon-Counting-Technologie – einer völlig neuen Detektorarchitektur, die einzelne Röntgenphotonen zählt und analysiert.

Was ist das Besondere an Photon-Counting-CT?

Herkömmliche CT-Scanner nutzen sogenannte energie-integrative Detektoren. Dabei wird die gesamte Energie der eintreffenden Röntgenstrahlung gesammelt, aber nicht unterschieden. Das Photon-Counting-Verfahren geht deutlich weiter:

  • Jedes einzelne Photon wird gezählt
  • Die Energie jedes Photons wird separat registriert
  • Das Ergebnis: scharfe, kontrastreiche Bilder mit spektralen Informationen – selbst bei niedriger Strahlendosis

Ein weiterer Vorteil: Die Technik erlaubt eine extrem feine räumliche Auflösung, was besonders bei kleinen Strukturen wie im Innenohr, in der Lunge oder bei Gefäßen entscheidend ist.

Warum ist das NAEOTOM Alpha.Prime so innovativ?

Das Alpha.Prime ist das erste Single-Source Photon-Counting-CT und bietet:

  • Bis zu 0,2 mm Schichtdicke für extrem detailreiche Bilder
  • Schnelle Scans mit bis zu 345 mm/s – ideal für die Notfallradiologie
  • Spektrale Bildgebung ohne Zusatzscan – z. B. zur Materialdifferenzierung
  • Niedrige Dosis bei hoher Bildqualität, besonders relevant für pädiatrische und kardiologische Anwendungen
  • KI-gestützte Bedienung mit myExam Companion und automatischer Bildrekonstruktion

Anwendungsbereiche in der Radiologie

Das NAEOTOM Alpha.Prime kommt besonders dort zum Einsatz, wo Detailgenauigkeit bei gleichzeitig geringer Strahlung wichtig ist:

Einsatzgebiet Vorteile durch Photon-Counting
Neurobildgebung Sehr feine Strukturen, z. B. Innenohr, Gefäße, Hirnnerven
Kardiologie Weniger Artefakte bei Kalzium, präzise Gefäßdarstellung
Onkologie Materialanalyse, z. B. zur Unterscheidung von Tumorarten
Thorax/Lunge Geringere Dosis bei hoher Auflösung, z. B. für Lungenscreening
Notfallmedizin Schnelle Bildgebung auch bei instabilen Patienten

Fazit: CT-Technik der Zukunft – schon heute klinisch nutzbar

Mit dem NAEOTOM Alpha.Prime ist es erstmals gelungen, die Vorteile der Photon-Counting-Technologie in ein praxistaugliches, klinisch robustes CT-System zu integrieren. Die Bildqualität, Dosisreduktion und spektralen Möglichkeiten eröffnen ganz neue diagnostische Perspektiven – sowohl im Alltag als auch in der Spezialdiagnostik.

Quellen und weiterführende Informationen

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