Trendelenburg, Friedrich (1844–1924)

Bleistiftporträt von Friedrich Trendelenburg (1844–1924) in Schwarz-Weiss mit geglättetem Hintergrund – realistischer Stil der Wegbereiter-Reihe.

Friedrich Trendelenburg war ein deutscher Chirurg, der durch mehrere nach ihm benannte medizinische Begriffe, insbesondere in der Chirurgie und klinischen Untersuchung, weltweit bekannt wurde.

Biografische Daten
Friedrich Trendelenburg wurde am 24. Mai 1844 in Berlin geboren. Er war der Sohn des bekannten Philosophen Friedrich Adolf Trendelenburg. Nach dem Medizinstudium in Berlin und Würzburg habilitierte er sich 1871 und war danach als Professor für Chirurgie in Rostock, Bonn und ab 1895 in Leipzig tätig. Er starb am 15. Dezember 1924 in Leipzig.

Wissenschaftliche Leistungen
Trendelenburg entwickelte innovative chirurgische Verfahren und war ein früher Befürworter der antiseptischen Chirurgie. 1890 führte er die erste erfolgreiche Embolektomie bei Lungenembolie durch. International bekannt wurde er aber vor allem durch zwei eponyme Begriffe: die Trendelenburg-Lagerung und das Trendelenburg-Zeichen.

Bedeutung in der Anatomie und Radiologie
Die Trendelenburg-Lagerung beschreibt eine Körperposition mit abgesenktem Oberkörper, die ursprünglich für Operationen im Beckenbereich entwickelt wurde, heute aber auch in der Notfallmedizin bei Hypotonie oder Schockzuständen verwendet wird. Das Trendelenburg-Zeichen dient der klinischen Beurteilung der Hüftmuskulatur und des Gangbildes. Es zeigt eine Insuffizienz der Mm. glutei medius und minimus an und ist auch radiologisch relevant, z. B. bei der Interpretation von Beckenaufnahmen und postoperativen Kontrollen.

Quellen und Literatur
– Trendelenburg F. Ueber die operative Behandlung der Embolie der Lungenarterie. Archiv für klinische Chirurgie, 1908;86:686–700.
– Haffner HM. Friedrich Trendelenburg and the development of operative techniques. World J Surg. 1997;21(1):104–107.
– Pschyrembel Online: Stichwort „Trendelenburg-Zeichen“ und „Trendelenburg-Lagerung“.

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