Hertz, Gustav (1887-1975)

Gustav Hertz Porträt als realistische Bleistiftzeichnung in Schwarz-Weiß mit feiner Schraffur und geglättetem Atelierhintergrund

Gustav Ludwig Hertz (1887–1975) war ein deutscher Physiker, der gemeinsam mit James Franck das berühmte Franck-Hertz-Experiment durchführte. Diese Arbeit bestätigte erstmals experimentell die Quantennatur von Atomen und gilt als Grundstein der modernen Atomphysik. 1925 erhielten beide dafür den Nobelpreis für Physik.

Biografische Daten
Hertz wurde 1887 in Hamburg geboren. Er war der Neffe des bekannten Physikers Heinrich Hertz. Nach seinem Studium in Göttingen, München und Berlin arbeitete er am Physikalischen Institut der Universität Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er zeitweise in der Sowjetunion, bevor er in Leipzig eine Professur übernahm. Er starb 1975 in Ost-Berlin.

Wissenschaftliche Leistungen
Das 1914 publizierte Franck-Hertz-Experiment zeigte, dass Elektronen beim Zusammenstoß mit Quecksilberatomen Energie nur in bestimmten diskreten Mengen übertragen können – ein direkter experimenteller Nachweis der Quantentheorie. Dies war ein entscheidender Schritt zur Bestätigung der von Niels Bohr entwickelten Atommodelle. Gustav Hertz forschte später zur Gasentladung, Halbleiterphysik und Diffusionsprozessen.

Bedeutung für die Radiologie und Bildgebung
Obwohl Hertz selbst kein Radiologe war, trug seine Arbeit zur Grundlagenphysik bei, die für die Entwicklung vieler bildgebender Verfahren – insbesondere der Nuklearmedizin, CT-Detektortechnologie und der Elektronenstrahlphysik – essenziell ist. Die Konzepte diskreter Energieübertragungen und quantisierter Zustände sind grundlegend für das Verständnis ionisierender Strahlung, Bildgebungskontraste und Strahlenschutz.

Quellen und Literatur
Franck J, Hertz G. Über Zusammenstöße zwischen Elektronen und Molekülen des Quecksilberdampfes. Verh DPG. 1914;16:457–467.
Nobel Lectures Physics 1901–1925. Elsevier, 1967.
Kragh H. Quantum Generations: A History of Physics in the Twentieth Century. Princeton University Press, 1999.
Pais A. Inward Bound: Of Matter and Forces in the Physical World. Oxford University Press, 1986.

Nach oben scrollen