James Ewing (1866–1943) war ein US-amerikanischer Pathologe, der durch die Erstbeschreibung des Ewing-Sarkoms bekannt wurde – eines hochmalignen primitiven Knochentumors, der vor allem Kinder und Jugendliche betrifft. Seine Beiträge prägten die moderne Tumorpathologie nachhaltig und führten zur Gründung einer der bedeutendsten onkologischen Kliniken der USA.
Biografische Daten
Ewing wurde am 25. Dezember 1866 in Pittsburgh, Pennsylvania geboren. Nach dem Studium an der Yale University promovierte er 1891 am College of Physicians and Surgeons in New York. Seine medizinische Laufbahn war eng mit dem New Yorker Memorial Hospital verbunden, das unter seiner Mitwirkung später zum renommierten Memorial Sloan Kettering Cancer Center wurde. Ewing starb 1943 in New York City.
Wissenschaftliche Leistungen
1921 beschrieb Ewing erstmals einen bösartigen Knochentumor, der sich durch eine rasche Ausbreitung und ein charakteristisches histologisches Muster auszeichnet. Dieser Tumor erhielt später den Namen Ewing-Sarkom. Neben dieser Entdeckung veröffentlichte Ewing 1919 das Standardwerk “Neoplastic Diseases”, das über viele Jahre als zentrales Lehrbuch der Onkologie galt. Er setzte sich zudem früh für interdisziplinäre Krebsbehandlung ein und gilt als einer der Wegbereiter der modernen Krebsforschung in den USA.
Bedeutung in der Radiologie
In der Radiologie ist das Ewing-Sarkom eine wichtige Differenzialdiagnose bei osteolytischen Läsionen im Kindes- und Jugendalter. Radiologisch zeigen sich oft permeative Destruktionen mit lamellärer periostaler Reaktion („Onion-skin“-Phänomen). CT, MRT und PET-CT sind essenziell für die Ausbreitungsdiagnostik. Die nach Ewing benannte Entität ist ein fester Bestandteil der interdisziplinären Bild- und Tumorbeurteilung.
Quellen und Literatur
Ewing J. Diffuse endothelioma of bone. Proc N Y Pathol Soc. 1921;21:17–24.
Ewing J. Neoplastic Diseases: A Textbook on Tumors. Philadelphia: WB Saunders, 1919.
WHO Classification of Tumours Editorial Board. Soft Tissue and Bone Tumours. IARC, Lyon 2020.
Dorfman HD, Czerniak B. Bone Tumors. Elsevier, 1998.