Ellison, Edwin Homer (1918-1970)

Realistisches Bleistiftporträt von Edwin Homer Ellison (1918–1970) im klassischen Zeichenstil mit Licht-Schatten-Kontrasten und neutralem Hintergrund.

Edwin Homer Ellison (1918–1970) war ein US-amerikanischer Chirurg, der durch die Erstbeschreibung des Zollinger-Ellison-Syndroms in die Medizingeschichte einging. Gemeinsam mit Robert Milton Zollinger identifizierte er eine Tumorerkrankung, bei der überaktive Gastrin-produzierende Tumoren (Gastrinome) zu schweren Ulkuskrankheiten führen.

Biografische Daten
Ellison wurde 1918 in den USA geboren und absolvierte seine chirurgische Ausbildung an der Ohio State University. Dort arbeitete er eng mit Robert Zollinger zusammen. Ihre gemeinsame Forschung mündete 1955 in der Veröffentlichung des heute nach ihnen benannten Syndroms. Ellison starb 1970 – seine Arbeit hatte bis dahin bereits die gastroenterologische und radiologische Diagnostik entscheidend beeinflusst.

Wissenschaftliche Leistungen
Das Zollinger-Ellison-Syndrom ist gekennzeichnet durch Gastrinome – meist lokalisierte Tumoren im Pankreas oder Duodenum –, die eine massive Überproduktion von Gastrin verursachen. Dies führt zu einer Übersekretion von Magensäure und damit zu therapieresistenten Ulzera im oberen Gastrointestinaltrakt. Ellison und Zollinger waren die Ersten, die diesen Zusammenhang klinisch und pathophysiologisch erkannten und beschrieben.

Die Erkrankung kann sporadisch auftreten oder im Rahmen eines MEN-1-Syndroms (Multiple endokrine Neoplasie Typ 1). Die korrekte Lokalisierung der Tumoren ist für Therapie und Prognose entscheidend – hier spielt die Bildgebung eine zentrale Rolle.

Bedeutung in der Radiologie
In der Radiologie hat das Zollinger-Ellison-Syndrom eine grosse Bedeutung, insbesondere bei der Detektion und Verlaufskontrolle von Gastrinomen. Die Kontrastmittel-gestützte CT oder MRT, die Somatostatinrezeptor-Szintigrafie oder PET-CT sind heute Standard zur Tumorsuche und Metastasendiagnostik.

Radiologische Hinweise wie multiple Ulzera im oberen GI-Trakt, verdickte Magenfalten oder pathologische Befunde im Bereich des Duodenums und Pankreas liefern erste Hinweise. Die exakte Tumorlokalisation ist oft entscheidend für chirurgische Eingriffe oder endokrine Therapien.

Quellen und Literatur
Zollinger RM, Ellison EH. Primary peptic ulcerations of the jejunum associated with islet cell tumors of the pancreas. Ann Surg. 1955;142(4):709–723.
Modlin IM et al. Gastrinoma: clinical biology and management. Yale J Biol Med. 1993;66(4):261–277.
Fitzgerald PA. Neuroendocrine Tumors. In: Greenspan’s Basic & Clinical Endocrinology. McGraw-Hill.

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