James Douglas (1675–1742) war ein schottischer Anatom, Chirurg und Geburtshelfer, der vor allem durch die Beschreibung des Douglas-Raums (Excavatio rectouterina) bekannt wurde – der tiefsten Stelle der Peritonealhöhle im weiblichen Becken. Seine Arbeiten hatten grossen Einfluss auf die anatomische Lehre und die gynäkologische Diagnostik.
Biografische Daten
Douglas wurde 1675 in Schottland geboren und studierte Medizin in Paris und Reims, bevor er sich in London niederliess. Er war königlicher Anatom der englischen Königin und galt als einer der angesehensten Anatomen seiner Zeit. Zu seinen Schülern zählte auch William Hunter. James Douglas verstarb am 2. April 1742 in London.
Wissenschaftliche Leistungen
Douglas untersuchte die weibliche Beckenanatomie mit grosser Präzision und beschrieb als Erster die , also die Umschlagfalte des Bauchfells zwischen Rektum und Uterus. Diese Region wurde später ihm zu Ehren <strongDouglas-Raum genannt. Er lieferte damit eine anatomische Grundlage für die Diagnostik gynäkologischer Erkrankungen und operativer Eingriffe im kleinen Becken.
Neben der Beckenanatomie beschäftigte sich Douglas auch mit chirurgischer Technik, Geburtshilfe und der genauen Darstellung der Bauchwandstrukturen. Sein posthum veröffentlichtes Werk Description of the Peritoneum wurde zu einem Standardwerk in der anatomischen Lehre.
Bedeutung in der Radiologie
Der Douglas-Raum ist in der Sonografie, CT und MRT ein wichtiger anatomischer Referenzpunkt. In der wird die Region gezielt auf freie Flüssigkeit (z. B. bei Eileiterschwangerschaft, Ruptur, Aszites) untersucht. Auch in der ist die Beurteilung des Douglas-Raums relevant – etwa bei Peritonealkarzinose oder Tumorinfiltrationen.
Die korrekte Identifikation und Interpretation dieses tiefsten Peritonealraums ist besonders in der Notfalldiagnostik und präoperativen Beurteilung von gynäkologischen und urologischen Erkrankungen entscheidend.
Quellen und Literatur
Douglas J. A Description of the Peritoneum. London, 1730 (posthum veröffentlicht).
Moore KL, Dalley AF. Clinically Oriented Anatomy. Wolters Kluwer, 2022.
Nyberg DA et al. Diagnostic Imaging of Fetal Anomalies. Lippincott Williams & Wilkins, 2003.