Burrill Bernard Crohn (1884–1983) war ein US-amerikanischer Gastroenterologe, der 1932 gemeinsam mit Leon Ginzburg und Gordon Oppenheimer die Enteritis terminalis beschrieb – eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Ileums, die später als Morbus Crohn bezeichnet wurde.
Biografische Daten
Crohn wurde am 13. Juni 1884 in New York City geboren. Er studierte an der Columbia University und arbeitete später am Mount Sinai Hospital. Dort beschäftigte er sich intensiv mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts. Sein Name blieb untrennbar mit der erstmals 1932 beschriebenen Ileitis verbunden. Er starb am 29. Juli 1983 im Alter von 99 Jahren.
Wissenschaftliche Leistungen
In der Publikation Regional Ileitis: A Pathologic and Clinical Entity wurde eine chronisch-segmentale Entzündung des terminalen Ileums beschrieben, die sich klinisch durch Durchfälle, Bauchschmerzen, Fieber und Gewichtsverlust manifestiert. Die Autoren unterschieden diese neue Entität erstmals klar von der Colitis ulcerosa. Der Begriff Morbus Crohn setzte sich in der Folge international durch.
Die Erkrankung zählt heute zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und kann den gesamten Gastrointestinaltrakt betreffen – vom Mund bis zum Anus. Typisch sind transmuraler Entzündungsverlauf, Fistelbildung, Stenosen und diskontinuierliche Ausbreitung (sog. „Skip lesions“).
Bedeutung in der Radiologie
Die Bildgebung spielt eine zentrale Rolle in der <strongDiagnostik, Verlaufsbeurteilung und Komplikationserkennung bei Morbus Crohn. Besonders relevant sind die MRT-Enterographie und das CT des Abdomens mit intravenöser KM-Gabe. Typische Befunde sind Wandverdickung, Kontrastmittelaufnahme („target sign“), Mesenterialveränderungen („Creeping fat“) und Fisteln.
Auch die Sonografie – insbesondere mit Kontrastmittel – gewinnt in der Beurteilung des Dünndarms zunehmend an Bedeutung. Radiologische Verfahren sind heute fester Bestandteil interdisziplinärer CED-Zentren und ermöglichen eine präzise Therapieplanung ohne invasive Maßnahmen.
Quellen und Literatur
Crohn BB, Ginzburg L, Oppenheimer GD. Regional Ileitis: A Pathologic and Clinical Entity. JAMA. 1932;99(16):1323–1329.
Gourtsoyiannis NC et al. Radiologic evaluation of Crohn disease. Radiographics. 2004;24(3):637–652.
Horsthuis K et al. Evaluation of disease activity in Crohn’s disease: comparison of MRI with endoscopy. Radiology. 2009;253(1):241–248.