Hans Gerhard Creutzfeld (1885–1964) war ein deutscher Neurologe und Neuropathologe, der gemeinsam mit Alfons Maria Jakob eine seltene neurodegenerative Erkrankung beschrieb, die später als Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) bekannt wurde – eine heute als Prionenerkrankung klassifizierte spongiforme Enzephalopathie.
Biografische Daten
Creutzfeld wurde am 2. Juni 1885 in Harburg geboren. Er studierte Medizin in Jena, München und Kiel. Nach seiner Promotion arbeitete er in verschiedenen psychiatrischen und neurologischen Kliniken, unter anderem in Hamburg und Berlin. In den 1920er-Jahren veröffentlichte er Fallstudien zu progressiven Hirnerkrankungen, die später von Alfons Jakob ergänzt wurden. Creutzfeld verstarb am 30. Dezember 1964 in München.
Wissenschaftliche Leistungen
Die Erstbeschreibung stammte 1920 von Creutzfeld, Jakob veröffentlichte 1921 weitere Fälle. Die nach beiden benannte Creutzfeldt-Jakob-Krankheit ist durch eine rasch fortschreitende Demenz, Ataxie und Myoklonien gekennzeichnet. Histopathologisch findet sich eine der Hirnrinde. Die Erkrankung wird durch fehlgefaltete Prionproteine ausgelöst und gehört zur Gruppe der transmissiblen Enzephalopathien.
Bedeutung in der Radiologie
In der MRT des Gehirns zeigen sich typische Veränderungen: und FLAIR-Sequenz im Bereich der Basalganglien, des Thalamus (Pulvinarzeichen) oder der kortikalen Rindenzonen („Rindenband“). Diese Bildbefunde gelten heute als zentrale diagnostische Kriterien bei der Verdachtsdiagnose CJK.
Die Bildgebung ermöglicht neben der klinischen Diagnostik eine frühzeitige Differenzierung gegenüber anderen Demenzformen und entzündlichen Hirnerkrankungen. Radiolog:innen spielen somit eine Schlüsselrolle in der nichtinvasiven Diagnostik dieser seltenen, aber gravierenden Erkrankung.
Quellen und Literatur
Creutzfeld HG. Über eine eigenartige Herdformation des Seelenorgans. Z Gesamte Neurol Psychiatr. 1920;57:1–18.
Meissner B et al. MRI in Creutzfeldt-Jakob disease. J Neurol. 2004;251(4):389–397.
WHO. Diagnostic criteria for CJD, www.who.int