Gustav Peter Bucky (1880–1963) war ein deutsch-amerikanischer Radiologe und Erfinder, der durch die Entwicklung des Bucky-Rasters weltweit bekannt wurde.
Biografische Daten
Bucky wurde am 3. September 1880 in Leipzig geboren. Er studierte Medizin in Leipzig und München und spezialisierte sich früh auf das neue Fachgebiet der Radiologie. Nach seiner Emigration in die USA arbeitete er in New York und war auch als Forscher und Entwickler aktiv. Er verstarb am 19. Februar 1963 in New York City.
Wissenschaftliche Leistungen
Im Jahr 1913 entwickelte Bucky ein Streustrahlenraster, das zwischen Patient und Röntgenfilm positioniert wird. Dieses sogenannte Bucky-Raster absorbiert Streustrahlung, die durch sekundäre Wechselwirkungen im Gewebe entsteht und die Bildqualität mindert. Durch das Raster wird die Streustrahlung deutlich reduziert, was zu einer geringeren Strahlenbelastung und verbesserten Bildqualität führt.
Später wurde das Bucky-Raster von Hollis E. Potter weiterentwickelt, indem er es beweglich machte, um störende Linienartefakte zu vermeiden (Potter-Bucky-Raster).
Gustav Bucky erhielt zahlreiche Patente und arbeitete auch mit Albert Einstein an einem Verfahren zur automatischen Belichtungssteuerung, das später für die Entwicklung der bedeutsam wurde.
Bedeutung in der Radiologie
Das Bucky-Raster ist bis heute ein , vor allem bei Untersuchungen des Thorax, Abdomens und Skeletts. Es ermöglicht eine bessere Differenzierung von Weichteilen und Knochenstrukturen – bei gleichzeitigem Erhalt der diagnostischen Aussagekraft.
Darüber hinaus trägt das Raster zur Dosisoptimierung bei, da es trotz höherer Strahlenintensität durch die verbesserte Bildqualität insgesamt zur Reduktion unnötiger Wiederholungsaufnahmen beiträgt.
Quellen und Literatur
Bucky G. Strahlenschutzvorrichtung für photographische Aufnahmen. Deutsches Patent Nr. 303067, 1913.
Bushong SC. Radiologic Science for Technologists. Elsevier, 2020.
Mould RF. Gustav Bucky and the invention of the grid. Br J Radiol. 1993;66(790):1071–1074.