Johann Conrad Brunner (1653–1727) war ein Schweizer Anatom und Physiologe, der durch seine Beschreibung der Brunner-Drüsen im Duodenum bekannt wurde.
Biografische Daten
Brunner wurde am 16. Januar 1653 in Diessenhofen (Schweiz) geboren. Er studierte Medizin in Schaffhausen, Strassburg und Paris und wurde 1686 Professor für Anatomie an der Universität Heidelberg. Später wirkte er an der Universität Schaffhausen und praktizierte als Arzt. Er verstarb am 2. Oktober 1727 in Schaffhausen.
Wissenschaftliche Leistungen
Brunner beschrieb erstmals die submukösen Drüsen im Duodenum, die später nach ihm benannt wurden: die Brunner-Drüsen. Diese tubuloalveolären Drüsen produzieren ein alkalisches Sekret, das zur Neutralisierung des Magensafts beiträgt und die Darmschleimhaut schützt. Seine Arbeit „Glandulae duodeni“ erschien 1688 und wurde ein Meilenstein der Verdauungsphysiologie.
Brunner führte auch tierexperimentelle Studien zur Funktion der Bauchspeicheldrüse durch und war damit einer der frühen Vertreter der in Mitteleuropa.
Bedeutung in der Radiologie
Die Brunner-Drüsen sind in der Radiologie nicht direkt sichtbar, können aber durch auffallen – etwa bei chronischer Reizung, Zollinger-Ellison-Syndrom oder benigner Raumforderung im Duodenum.
In der (z. B. EUS) oder bei CT-MRT-Duodenografie spielt die genaue Kenntnis der Duodenalwand und ihrer Schichten eine zentrale Rolle. Brunners Entdeckung gehört damit zum Grundlagenwissen der .
Quellen und Literatur
Brunner JC. Experimenta nova circa pancreatem. Heidelberg, 1683.
Gabella G. Structure of the mucosa of the human duodenum. Cell Tissue Res. 1979;202(2):177–188.
Mortelé KJ, Ros PR. Imaging of the Duodenum. Radiol Clin North Am. 2003;41(6):1223–1236.