Karl Adolph von Basedow (1799–1854) war ein deutscher Internist und Allgemeinmediziner, der durch die Beschreibung einer endokrinen Autoimmunerkrankung bekannt wurde, die später seinen Namen trug: Morbus Basedow. Seine klinischen Beobachtungen trugen entscheidend zur Entwicklung der Endokrinologie im 19. Jahrhundert bei.
Biografische Daten:
Geboren 1799 in Dessau, studierte Basedow Medizin in Leipzig und Halle. Nach seiner Promotion praktizierte er ab 1822 als Arzt in Merseburg. Seine Praxis war sehr angesehen, und er war für seine diagnostische Genauigkeit und sein soziales Engagement bekannt. Er verstarb 1854 in Merseburg infolge einer Infektion, die er sich bei der Behandlung eines Patienten zugezogen hatte.
Wissenschaftliche Leistungen:
1840 beschrieb von Basedow eine Kombination aus Kropf (Struma), hervortretenden Augen (Exophthalmus) und Herzrasen (Tachykardie). Diese klassische Trias wurde später als Morbus Basedow bezeichnet – eine Autoimmunerkrankung, die heute als Basedow-Krankheit oder Autoimmunhyperthyreose bekannt ist. Interessanterweise wurde die Erkrankung bereits 1835 vom irischen Arzt Robert Graves beschrieben; im englischsprachigen Raum ist sie deshalb auch als Graves’ disease bekannt.
Bedeutung in der Radiologie / Anatomie:
Die bildgebende Diagnostik beim Morbus Basedow erfolgt heute unter anderem mittels Schilddrüsensonografie, Szintigrafie und gelegentlich CT oder MRT – besonders bei Orbitabeteiligung (endokrine Orbitopathie). Die von Basedow beschriebene Trias ist auch radiologisch fassbar: etwa durch eine vergrößerte Schilddrüse mit Hypervaskularisation oder charakteristische Veränderungen der Augenmuskulatur und des retrobulbären Fettgewebes. Seine klinische Beschreibung bildet noch heute die Grundlage der differenzialdiagnostischen Einordnung bei Schilddrüsenüberfunktionen.
Quellen und Literatur:
Basedow KA. Exophthalmus durch Hypertrophie des Zellgewebes in der Augenhöhle. Wochenschrift für die gesammte Heilkunde, 1840.
Dunn JT. Graves’ Disease. N Engl J Med. 2000;343(17):1236–1248.
Gärtner R, Führer D. Endokrinologie. Springer; aktuelle Ausgabe.