John Rhea Barton (1794–1871) war ein bedeutender US-amerikanischer Chirurg des 19. Jahrhunderts, der sich durch seine präzisen anatomischen Beschreibungen und chirurgischen Innovationen einen Namen machte. Besonders bekannt ist er für die nach ihm benannte Barton-Fraktur.
Biografische Daten:
Geboren 1794 in Lancaster County, Pennsylvania, studierte Barton Medizin in Philadelphia. Nach seiner Ausbildung am Pennsylvania Hospital wurde er dort später leitender Chirurg. Barton war bekannt für seine chirurgische Präzision und seine didaktische Strenge in der medizinischen Lehre. Er verstarb 1871 in Philadelphia.
Wissenschaftliche Leistungen:
Barton beschrieb eine spezielle Fraktur des distalen Radius, die heute als Barton-Fraktur bezeichnet wird. Es handelt sich um eine intraartikuläre Fraktur mit ventraler oder dorsaler Luxation des Handwurzelgelenks, verursacht durch starke Scherkräfte. Seine genaue klinische Beschreibung ermöglichte eine differenzierte Diagnostik und zielgerichtete Behandlung – damals primär operativ mit Reposition und Ruhigstellung.
Bedeutung in der Radiologie / Anatomie:
Die Barton-Fraktur gehört zu den klassischen Frakturtypen des distalen Radius und ist radiologisch durch eine Verschiebung der Gelenkfläche mit Luxation der Karpalknochen charakterisiert. Sie unterscheidet sich von der Smith- oder Colles-Fraktur durch ihre Gelenkbeteiligung und das Luxationsverhalten. Eine exakte radiologische Beurteilung – insbesondere in der seitlichen Projektion – ist entscheidend für die therapeutische Strategie. Bartons Beitrag hat bis heute Einfluss auf die Frakturklassifikation und operative Therapieplanung.
Quellen und Literatur:
Barton JR. Views and treatment of certain injuries of the bones. North American Medical and Surgical Journal. 1838.
Rockwood CA, Green DP. Fractures in Adults. Lippincott Williams & Wilkins; 2006.
Netter FH. Atlas of Human Anatomy. Elsevier; aktuelle Ausgabe.