Auerbach, Leopold (1828–1897)

Porträt von Leopold Auerbach (1828–1897) in Schwarz-Weiss, mit hellem Haar, gepflegtem Bart, Anzug und Krawatte, in ruhiger Pose vor neutralem Hintergrund.

Leopold Auerbach (1828–1897) war ein deutscher Anatom und Neurologe, dessen Entdeckung des Auerbach-Plexus im Darmnervensystem bis heute in der medizinischen Forschung und Diagnostik eine zentrale Rolle spielt.

Biografische Daten:
Geboren am 27. April 1828 in Breslau (heute Wrocław, Polen), studierte Auerbach Medizin und Naturwissenschaften an der Universität Breslau. Nach seiner Promotion arbeitete er dort als Dozent und Professor für Anatomie. Er starb am 30. September 1897 in seiner Heimatstadt.

Wissenschaftliche Leistungen:
Auerbach beschrieb 1862 gemeinsam mit dem Physiologen Georg Meissner ein Nervengeflecht zwischen der Längs- und Ringmuskelschicht des Darmes. Dieses wurde später als Auerbach-Plexus oder Plexus myentericus bekannt. Es ist ein wesentlicher Bestandteil des enterischen Nervensystems und steuert die Peristaltik des Magen-Darm-Trakts. Seine Forschung legte den Grundstein für das Verständnis der autonomen Steuerung der Verdauung.

Bedeutung in der Radiologie / Anatomie:
Der Auerbach-Plexus ist für die funktionelle Bildgebung des Gastrointestinaltrakts (z. B. Motilitätsstudien mittels MRT oder Durchleuchtung) von Bedeutung. Störungen dieses Nervennetzes spielen bei Erkrankungen wie dem Morbus Hirschsprung oder der Achalasie eine zentrale Rolle. Die von Auerbach beschriebenen Strukturen sind noch heute in der mikroskopischen Anatomie relevant.

Quellen und Literatur:
Furness JB. The Enteric Nervous System. Blackwell Publishing, 2006.
Lang J. Lehrbuch der makroskopischen Anatomie. Band II, Fischer Verlag, 1991.
Stach W. Geschichte der Anatomie. Springer-Verlag, 1982.

Nach oben scrollen