Arnold, Friedrich Philipp (1803–1890)

Porträt von Friedrich Philipp Arnold (1803–1890) in Schwarz-Weiss, mit Brille, Fliege und 19.-Jahrhundert-Kleidung, ruhiger und ernster Ausdruck vor neutralem Hintergrund.

Friedrich Philipp Arnold (1803–1890) war ein deutscher Anatom, der für seine Studien an den Hirnnerven, insbesondere am Nervus vagus, bekannt wurde. Seine Arbeiten trugen wesentlich zum Verständnis der neuroanatomischen Topografie bei.

Biografische Daten:
Arnold wurde am 3. Januar 1803 in Edenkoben in der Pfalz geboren. Er studierte Medizin an der Universität Heidelberg und promovierte dort 1825. Nach verschiedenen Stationen wurde er Professor für Anatomie in Freiburg im Breisgau. Später wirkte er erneut in Heidelberg, wo er bis zu seiner Emeritierung lehrte. Arnold verstarb am 5. Juli 1890 in Heidelberg.

Wissenschaftliche Leistungen:
Arnold beschäftigte sich intensiv mit der mikroskopischen und makroskopischen Anatomie. Eine seiner bekanntesten Entdeckungen ist der sogenannte Nervus Arnoldi – ein Ast des Nervus vagus (Ramus auricularis nervi vagi), der sensorisch das äussere Ohr versorgt. Der Begriff „Arnold-Nerv“ wird noch heute in der klinischen Neurologie und Anatomie verwendet, insbesondere im Zusammenhang mit bestimmten Kopfschmerzformen, bei denen dieser Nerv eine Rolle spielen kann (Arnold-Neuralgie).

Bedeutung in der Radiologie / Anatomie:
In der modernen Bildgebung, insbesondere in der hochauflösenden MRT der Schädelbasis und Halsregion, ist die genaue Kenntnis der Nervenverläufe essenziell. Der von Arnold beschriebene Nerv spielt bei der Differenzialdiagnostik otogener oder neuritischer Beschwerden eine wichtige Rolle. Sein Name lebt zudem in der Terminologie der Anatomie und klinischen Neurologie fort.

Quellen und Literatur:
Stahnisch FW. A New Field in Mind: A History of Interdisciplinarity in the Early Brain Sciences. McGill-Queen’s University Press, 2020.
Roth G. Strukturen und Funktionen des menschlichen Gehirns. Suhrkamp, 2001.
Kopsch F, Rauber A. Lehrbuch und Atlas der Anatomie des Menschen. Urban & Schwarzenberg, diverse Auflagen.

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