Addison, Thomas (1793–1860)

Thomas Addison (1793–1860), britischer Arzt – semi-realistisches Porträt im Stil des 19. Jahrhunderts, schwarz-weiss, mit Backenbart und historischer Kleidung.

Thomas Addison (1793–1860) war ein britischer Internist, klinischer Lehrer und einer der herausragendsten Diagnostiker des 19. Jahrhunderts. Mit seinen klinischen Beschreibungen der Nebenniereninsuffizienz und der perniziösen Anämie hat er sich dauerhaft in die Medizingeschichte eingeschrieben.

Biografische Daten
Thomas Addison wurde im April 1793 in Longbenton bei Newcastle geboren. Er studierte zunächst in Edinburgh, promovierte 1815 und setzte seine medizinische Ausbildung am Guy’s Hospital in London fort, wo er später jahrzehntelang als Arzt und Lehrer wirkte. Addison war als zurückhaltend und introvertiert bekannt, aber bei Kolleginnen und Kollegen hoch geschätzt. Er starb am 29. Juni 1860 durch Suizid infolge einer Depression.

Wissenschaftliche Leistungen
Addisons wichtigste Leistung war die erstmalige klinische Beschreibung einer chronischen Nebenniereninsuffizienz, die später als Morbus Addison bekannt wurde. In seinem Werk On the Constitutional and Local Effects of Disease of the Supra-Renal Capsules (1855) beschrieb er die Symptome dieser Erkrankung, darunter Hautpigmentierung, Gewichtsverlust, Müdigkeit und niedriger Blutdruck.

Er erkannte als Erster den Zusammenhang zwischen der Zerstörung der Nebennierenrinde und den klinischen Symptomen. Seine exakte klinische Beobachtung und die Korrelation mit Autopsiebefunden machten seine Arbeit zu einem Meilenstein der Pathophysiologie.

Darüber hinaus beschrieb Addison auch eine Form der perniziösen Anämie, die in der älteren Literatur als Addison-Biermer-Krankheit bekannt war. Auch hier erkannte er als Erster das klinische Syndrom einer progressiven Anämie mit neurologischen Begleitsymptomen.

Bedeutung in der Radiologie / Endokrinologie
Der Morbus Addison ist heute eine der zentralen Diagnosen in der Endokrinologie. In der Radiologie spielt die Bildgebung der Nebennieren – vor allem mittels CT und MRT – eine wichtige Rolle bei der Abklärung möglicher Ursachen (z. B. Tuberkulose, Metastasen, Autoimmunadrenalitis). Die Arbeit Addisons hat den Weg bereitet für ein tieferes Verständnis der hormonellen Regulation und ihrer Störungen.

Quellen und Literatur
Addison T. On the Constitutional and Local Effects of Disease of the Supra-Renal Capsules. London, 1855.
Cameron JM. Thomas Addison: the man and the illness. Med Hist. 1963;7(3):203–216.
Pearce JM. Thomas Addison (1793–1860). J R Soc Med. 2004;97(6):297–299.
Whonamedit.com: Thomas Addison. www.whonamedit.com

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