Mammografie in der Radiologie

Vom analogen Brustbild zur KI-gestützten Diagnostik

Die Mammographie ist das zentrale bildgebende Verfahren zur Früherkennung von Brustkrebs. Seit den 1960er-Jahren hat sich die Technik deutlich weiterentwickelt – von der analogen Röntgenaufnahme zur hochauflösenden digitalen Tomosynthese. Heute werden in vielen Ländern systematische Screening-Programme eingesetzt, die durch KI-Systeme zunehmend unterstützt werden.

Historische Entwicklung der Mammographie

  • 1960er: Erste gezielte Brust-Röntgentechniken werden entwickelt, oft mit modifizierten Geräten.
  • 1970er: Einführung hochkontrastierter Filme und spezieller Röntgenröhren für die Mammographie.
  • 1980er: Verbreitung von Screening-Programmen in den USA und Europa zur Früherkennung.
  • 1990er: Beginn der digitalen Revolution: Digital Mammography ersetzt zunehmend Filmtechnik.
  • 2000er: CAD-Systeme (Computer Aided Detection) unterstützen Radiolog:innen bei der Befundung.
  • 2010er: Digitale Tomosynthese verbessert die Erkennung okkulter Läsionen durch Schichtaufnahmen.
  • 2020er: Künstliche Intelligenz wird zur automatischen Detektion und Klassifikation von Mammabefunden eingesetzt.

Technische Entwicklungen im Überblick

  • Konventionelle Mammographie: 2D-Röntgenaufnahme mit niedriger Dosis und hoher Kontrastauflösung
  • Digitale Mammographie: Bessere Archivierung, Bildbearbeitung und geringere Strahlendosis
  • Tomosynthese: 3D-Schichtbildgebung zur Erhöhung der Sensitivität, besonders bei dichtem Drüsengewebe
  • CAD-Systeme: Markieren potenzielle Läsionen zur Unterstützung der Befunderstellung
  • KI-gestützte Systeme: Klassifizieren Befunde automatisch, verbessern Konsistenz und Entdeckungsrate

Aktuelle Einsatzgebiete

  • Früherkennung von Mammakarzinomen im Rahmen von Screening-Programmen
  • Abklärungsdiagnostik bei suspekten Symptomen oder Vortests (z. B. bei Sonographie)
  • Verlaufskontrollen nach Therapie (z. B. OP, Bestrahlung)
  • Beurteilung von Mikrokalzifikationen, Herdbefunden und Asymmetrien

Die Mammographie bleibt ein essenzieller Bestandteil der Radiologie – insbesondere im Bereich der Früherkennung. Mit dem Einsatz moderner Technik und intelligenter Softwarelösungen erhöht sich die diagnostische Sicherheit kontinuierlich, während Strahlendosis und Fehlbefundrate sinken.

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