Startseite » RadPortal » Geschichte und Entwicklung der Radiologie » Digitalisierung der Radiologie: Von Film zu Workflow
Digitalisierung der Radiologie: Von Film zu Workflow
Wie CR, DR und PACS die Bildgebung revolutionierten
Die Digitalisierung der Radiologie zählt zu den bedeutendsten technologischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Während bis in die 1990er-Jahre medizinische Röntgenbilder noch auf analogen Filmen aufgenommen, entwickelt und physisch archiviert wurden, ist die heutige Bildgebung nahezu vollständig digital organisiert – vom Aufnahmeprozess über die Befundung bis hin zur Langzeitarchivierung.
Die Einführung der Computed Radiography (CR) mit Speicherfolien ermöglichte erstmals digitale Bilddatensätze bei konventionellen Röntgenaufnahmen. In den folgenden Jahren setzten sich Digital Radiography (DR)-Systeme mit direkt digitalisierenden Flachdetektoren durch. Diese liefern Bilder in Echtzeit, erhöhen die Bildqualität und reduzieren die Strahlendosis.
Gleichzeitig wurde mit PACS (Picture Archiving and Communication System) eine Infrastruktur geschaffen, die eine verlustfreie digitale Archivierung sowie eine sofortige und standortunabhängige Bildverfügbarkeit ermöglicht. Dies beschleunigte Arbeitsabläufe erheblich und verbesserte die Kommunikation zwischen Radiologie, Klinik und Zuweiser:innen.
Später kamen Radiologie-Informationssysteme (RIS) hinzu, die die Terminvergabe, Patientendatenverwaltung, Befundschreibung und Abrechnung digital abbilden. Die Kombination aus PACS und RIS bildet heute das digitale Rückgrat nahezu jeder modernen Radiologieabteilung.
Auch für Patient:innen ergeben sich klare Vorteile: Bilder können rascher beurteilt werden, Notfälle werden effizienter abgearbeitet, Mehrfachuntersuchungen werden vermieden – das spart Zeit, Ressourcen und reduziert die Strahlenexposition.
Die Digitalisierung machte zudem den Weg frei für moderne Entwicklungen wie mobile Bildbetrachtung auf Tablets, Cloud-Archivierung oder den Einsatz von KI-Systemen, die bereits bei der Bildauswertung unterstützen. Die folgende Zeitachse fasst die wichtigsten Meilensteine der digitalen Transformation in der Radiologie zusammen:
Heute ist die digitale Radiologie nicht mehr wegzudenken: Sie verbessert die Effizienz, erhöht die Bildqualität und ermöglicht neue diagnostische Ansätze. Auch zukünftige Entwicklungen wie automatisierte Befundberichte, adaptive KI-Systeme oder Augmented Reality in der Befundung bauen auf dieser digitalen Basis auf.