Albert von Zenker (1825–1898) war ein deutscher Pathologe und Hochschullehrer, der durch die Beschreibung mehrerer klinisch relevanter Krankheitsbilder bekannt wurde. Am bekanntesten ist das Zenker-Divertikel – eine Ausstülpung des Hypopharynx, die bis heute eine wichtige Differenzialdiagnose bei Dysphagie darstellt.
Biographical Data
Zenker wurde 1825 in Dresden geboren. Er studierte Medizin in Leipzig und promovierte 1848. Nach Tätigkeiten in Leipzig und Erlangen war er von 1865 bis 1895 Professor für Pathologie in Göttingen. Er war zudem ein Pionier der vergleichenden Pathologie und beschrieb als einer der Ersten die Trichinose beim Menschen. Er starb 1898.
Scientific Contributions
Zenker beschrieb 1877 eine pulsionsbedingte Ausstülpung im Bereich des posterioren Hypopharynx, die durch eine Schwäche der Pars killianii (zwischen dem Musculus constrictor pharyngis inferior und dem Musculus cricopharyngeus) entsteht.
Dieses Zenker-Divertikel führt zu Symptomen wie:
– Dysphagie
– Regurgitation unverdauter Nahrung
– Foetor ex ore
– Aspirationen
Darüber hinaus ist er Namensgeber der Zenker-Metaplasie (magenschleimhautähnliche Umwandlung im Ösophagus) und der Zenker’schen Degeneration (Wachstumsstörung der Muskulatur bei Infekten).
Bedeutung in der Radiologie und HNO-Heilkunde
Das Zenker-Divertikel ist eine klassische Diagnose im Röntgenbreischluck: Typisch ist eine Kontrastmittelausstülpung dorsal der subpharyngealen Passage, meist linksseitig.
In der MRT oder CT ist das Divertikel seltener darstellbar, wird aber bei Planung operativer Verfahren berücksichtigt.
Therapeutisch kommen endoskopische oder offene chirurgische Verfahren (Divertikulotomie, Myotomie) zum Einsatz.
Sources and Literature
Zenker FA. Ueber die Ausstülpung des Hypopharynx durch den Killian-Dreieck. Virchows Archiv, 1877.
Stein HJ et al. Zenker’s diverticulum: pathogenesis, diagnosis and therapy. Dtsch Arztebl. 2003.
Gray’s Anatomy. 42nd ed. Elsevier, 2020.
Netter FH. Atlas of Human Anatomy. Elsevier, 2023.
