Schwann, Theodor (1810-1882)

Bleistiftporträt von Schwann, Theodor (1810-1882) mit Koteletten, Fliege und ruhigem Ausdruck vor dunklem Hintergrund in klassischem Schwarz-Weiss.

Theodor Schwann (1810–1882) war ein deutscher Physiologe und Histologe. Er gilt als einer der Begründer der „Zelltheorie“ und entdeckte die nach ihm benannten „Schwann-Zellen“, die im peripheren Nervensystem für die Myelinisierung von Nervenfasern verantwortlich sind.

Biographical Data
Schwann wurde 1810 in Neuss geboren und studierte Medizin in Bonn, Würzburg und Berlin. Er arbeitete unter Johannes Müller und wurde später Professor für Anatomie und Physiologie in Löwen und Lüttich. Er starb 1882 in Köln.

Scientific Contributions
Schwann erkannte zusammen mit Matthias Schleiden, dass alle tierischen und pflanzlichen Gewebe aus Zellen bestehen – eine revolutionäre Erkenntnis, die zur Formulierung der „Zelltheorie“ führte.
Zu seinen weiteren Verdiensten zählen:

– Beschreibung der „Schwann-Zellen“, die im peripheren Nervensystem Axone umhüllen und Myelin bilden
– Entdeckung der „Pepsin“-Funktion bei der Verdauung
– Beschreibung der Spontanbewegung kontraktiler Elemente in Muskelzellen
– Nachweis der Zellteilung als Grundlage des Wachstums

Bedeutung in Neurohistologie, Neurologie und Radiologie
Die „Schwann-Zellen“ sind zentrale Bestandteile des **peripheren Nervensystems**. Sie bilden die Myelinscheiden um periphere Nervenfasern und ermöglichen dadurch die **saltatorische Erregungsleitung**.
Erkrankungen der Schwann-Zellen, wie **Guillain-Barré-Syndrom**, **Schwannome** oder **periphere Demyelinisierungen**, sind in der **Radiologie** mittels **MRT** gut darstellbar.
Auch bei der **Nervenregeneration**, etwa nach Trauma, spielen Schwann-Zellen eine entscheidende Rolle.

Sources and Literature
Schwann T. Microscopical Researches into the Accordance in the Structure and Growth of Animals and Plants. London, 1847.
Kandel ER et al. Principles of Neural Science. McGraw-Hill, 2021.
Netter FH. Atlas of Human Anatomy. Elsevier, 2023.
Standring S (Hrsg.). Gray’s Anatomy. 42. Auflage. Elsevier, 2020.

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