Richard Schatzki (1901–1992) war ein deutsch-amerikanischer Radiologe, der durch die Beschreibung des nach ihm benannten Schatzki-Rings bekannt wurde – einer der häufigsten gutartigen Ursachen für intermittierende Dysphagie beim Erwachsenen.
Biographical Data
Schatzki wurde 1901 in Deutschland geboren und studierte Medizin in Berlin. Nach der Emigration in die USA während der NS-Zeit arbeitete er als Radiologe am Newton-Wellesley Hospital in Massachusetts. Dort führte er zahlreiche Studien zur gastrointestinalen Bildgebung durch. Er starb 1992 in den USA.
Scientific Contributions
Gemeinsam mit Charles H. Gary beschrieb Schatzki 1953 im Rahmen von Röntgenuntersuchungen mit Bariumbrei eine ringförmige Schleimhautstruktur am Übergang vom Ösophagus zum Magen – heute als Schatzki-Ring oder A-Ring (wenn muskulär) bzw. B-Ring (wenn mukosal) bezeichnet. Die Entität ist häufig asymptomatisch, kann aber bei enger Ausprägung zu intermittierender Dysphagie führen – insbesondere bei fester Nahrung (sog. „Steakhouse-Syndrom“).
Bedeutung in der Radiologie und Gastroenterologie
Der Schatzki-Ring ist ein klassischer Befund in der Röntgendiagnostik des oberen Gastrointestinaltrakts. Im Bariumbreischluck zeigt sich eine glattrandige, konzentrische Einengung im distalen Ösophagus, meist oberhalb des gastroösophagealen Übergangs. Er muss abgegrenzt werden von peptischen Strikturen, eosinophiler Ösophagitis und Karzinomen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Endoskopie ist entscheidend für Therapie (z. B. Bougierung, PPI-Gabe). Der Begriff „Schatzki-Ring“ ist fester Bestandteil der radiologischen Fachsprache weltweit.
Sources and Literature
Schatzki R, Gary CH. Lower esophageal ring: its radiologic appearance. Am J Roentgenol Radium Ther Nucl Med. 1953;70(4):566–572.
Grainger RG, Allison D. Diagnostic Radiology: Gastrointestinal Imaging. Elsevier, 2020.
Borthne A, Paus E. Radiologic evaluation of the lower esophageal ring. Acta Radiol. 1997;38(1):108–112.
Netter FH. Atlas of Human Anatomy. Elsevier, 2023.
