Leo George Rigler (1896–1979) war ein US-amerikanischer Radiologe und einer der einflussreichsten Vertreter der diagnostischen Röntgenkunde des 20. Jahrhunderts. Besonders bekannt ist er durch die Beschreibung des „Rigler-Zeichens“, eines klassischen Befundes bei Pneumoperitoneum.
Biographical Data
Rigler wurde 1896 in Minneapolis (Minnesota) geboren. Er studierte Medizin an der University of Minnesota und spezialisierte sich früh auf Radiologie. Er war langjähriger Direktor des radiologischen Instituts an der University of Minnesota und prägte die Ausbildung und Entwicklung des Faches in den USA maßgeblich. Er starb 1979 in Los Angeles.
Scientific Contributions
Leo Rigler beschrieb 1941 ein wichtiges Röntgenzeichen zur Diagnose von freier Luft im Bauchraum: das sogenannte „Rigler-Zeichen“.
Es tritt auf, wenn sowohl die äußere als auch die innere Kontur der Darmwand durch Luft sichtbar gemacht wird – also:
– Luft innerhalb des Darmlumens (intraluminal)
– Luft außerhalb des Darms im Peritonealraum (extramural)
Dadurch erscheinen die Darmwände als doppelte, klar begrenzte Konturlinien – ein pathognomonisches Zeichen für ein Pneumoperitoneum.
Bedeutung in Radiologie und Notfalldiagnostik
Das Rigler-Zeichen ist bis heute ein zentraler Bestandteil der Notfallradiologie, insbesondere bei:
– perforiertem Magenulkus
– Darmperforation
– postoperativen Komplikationen
Es ist am besten in der Abdomenleeraufnahme im Liegen oder bei horizontalem Strahlengang sichtbar.
Neben diesem Zeichen ist Rigler auch für seine Beiträge zur Systematisierung der Thoraxdiagnostik und der Ausbildung in der Radiologie bekannt. Das nach ihm benannte Leo G. Rigler Center for Radiologic Sciences in Israel würdigt sein Vermächtnis.
Sources and Literature
Rigler LG. Spontaneous pneumoperitoneum: a roentgenologic sign. Radiology. 1941;37(5):604–607.
Felson B. Chest Roentgenology. WB Saunders, 1973.
Herring W. Learning Radiology. Elsevier, 2021.
Netter FH. Atlas of Human Anatomy. Elsevier, 2023.
