Monteggia, Giovanni (1762-1815)

Porträt von Giovanni Battista Monteggia (1762–1815) als realistische Bleistiftzeichnung in Schwarz-Weiss mit geglättetem Hintergrund, würdevoller Ausdruck.

Giovanni Battista Monteggia (1762–1815) war ein italienischer Chirurg und Anatom, der mit der Beschreibung einer kombinierten Fraktur-Luxation im Bereich des Unterarms – der Monteggia-Fraktur – bis heute in der Traumatologie und Radiologie bekannt ist.

Biographical Data
Monteggia wurde am 8. August 1762 in Mailand geboren. Er studierte Medizin und Chirurgie an der Universität Pavia unter dem berühmten Chirurgen Antonio Scarpa. Später wurde er Professor für klinische Chirurgie am Ospedale Maggiore in Mailand. Er verstarb am 17. Januar 1815 in Mailand.

Scientific Contributions
Monteggia beschrieb 1814 eine spezifische Verletzungskombination am Unterarm: eine proximalen Ulnafraktur mit gleichzeitiger Luxation des Radiuskopfes. Diese wird bis heute als Monteggia-Fraktur bezeichnet. Seine systematische klinische Beobachtung und die Beschreibung des biomechanischen Zusammenhangs machten diesen Befund zu einem Klassiker der Unfallchirurgie.

Monteggia war darüber hinaus Mitautor medizinischer Lehrwerke und trug zur Weiterentwicklung der klinischen Ausbildung in der Chirurgie bei.

Bedeutung in der Radiologie
Die Monteggia-Fraktur ist ein wichtiger Standardbefund in der konventionellen Röntgendiagnostik des Ellenbogens. Sie erfordert die sorgfältige Darstellung der Gelenkstellung in mindestens zwei Ebenen. Die genaue Beurteilung der Stellung des Radiuskopfes relativ zur Capitulum humeri ist entscheidend für die Diagnose, besonders bei Kindern.

In der Traumatologie gilt: Wird eine proximale Ulnafraktur festgestellt, muss immer gezielt nach einer möglichen Luxation des Radiuskopfes gesucht werden – ein Grundsatz, der direkt auf Monteggias Erstbeschreibung zurückgeht. Auch die Klassifikation nach Bado basiert auf seinem Befund.

Sources and Literature
Monteggia GB. Istituzioni Chirurgiche. Mailand, 1814.
Bado JL. The Monteggia lesion. Clin Orthop Relat Res. 1967;50:71–86.
Rayan GM et al. Monteggia fractures: historical perspective and review. J Hand Surg Am. 1990;15(3):613–617.

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