Mallory, George (1900-1986)

Realistisches Bleistiftporträt eines älteren Mannes mit Fliege und Sakko vor geglättetem, dunklem Hintergrund. Schwarz-weiss im Atelierstil.

George Kenneth Mallory (1900–1986) war ein US-amerikanischer Pathologe, der durch die Erstbeschreibung des Mallory-Weiss-Syndroms in die Medizingeschichte einging. Diese Erkrankung ist bis heute eine häufige Ursache akuter gastrointestinaler Blutungen.

Biographical Data
Mallory wurde 1900 in den Vereinigten Staaten geboren. Er arbeitete am renommierten Beth Israel Hospital in Boston und widmete sich insbesondere der pathologischen Anatomie des Gastrointestinaltrakts. Gemeinsam mit dem Internisten Soma Weiss veröffentlichte er 1929 eine Arbeit über blutende Rissverletzungen im Bereich des Mageneingangs. Mallory starb 1986.

Scientific Contributions
1929 beschrieben Mallory und Weiss in einer Fallserie **längs verlaufende Schleimhautrisse** (Mukosaverletzungen) an der **Kardia**, verursacht durch starkes **Erbrechen oder Würgen**. Diese Läsionen führten zu teils massiven Blutungen, wurden jedoch zunächst häufig als Ulzera oder Varizenblutungen fehldiagnostiziert.
Die Erkrankung wurde später nach beiden Autoren benannt: **Mallory-Weiss-Syndrom**.

Typische Merkmale:

– akute obere GI-Blutung (Hämatemesis)
– häufig nach Alkoholabusus oder starkem Erbrechen
– Riss im Bereich des gastroösophagealen Übergangs
– meist selbstlimitierend, aber gelegentlich endoskopisch/interventionell therapiebedürftig

Bedeutung in Radiologie, Endoskopie und Notfallmedizin
Die Diagnostik erfolgt primär mittels **Ösophagogastroskopie**, wobei ein **longitudinaler Schleimhautriss** sichtbar wird.
In der **Radiologie** spielt das Mallory-Weiss-Syndrom bei unklarer oberer GI-Blutung eine Rolle im **CT-Abdomen mit Kontrastmittel**, insbesondere zur Beurteilung von Begleitverletzungen oder bei Therapieversagen.
Bei persistierender Blutung kann eine **CT-Angiografie oder interventionelle Embolisation** notwendig werden.

Sources and Literature
Mallory GK, Weiss S. Hemorrhages from lacerations of the cardiac orifice of the stomach due to vomiting. Am J Med Sci. 1929;178:506–515.
Feldman M, Friedman LS, Brandt LJ. Sleisenger and Fordtran’s Gastrointestinal and Liver Disease. Elsevier, 2021.
Netter FH. Atlas of Human Anatomy. Elsevier, 2023.
Gray’s Anatomy. 42nd ed. Elsevier, 2020.

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