Wilhelm Löffler (1887–1972) war ein österreichischer Internist, Kardiologe und Hochschullehrer, der durch die Beschreibung zweier Krankheitsbilder bekannt wurde, die beide mit einer eosinophilen Infiltration assoziiert sind: das Löffler-Syndrom und die Löffler-Endokarditis.
Biographical Data
Löffler wurde 1887 in Wien geboren und studierte Medizin an der Universität Wien. Er war Schüler von Karl Wenckebach und später Ordinarius für Innere Medizin an der Universität Zürich. Dort forschte er vor allem zu Erkrankungen des Herzens, Blutes und der Lunge. Er starb 1972 in Zürich.
Scientific Contributions
1932 beschrieb Löffler erstmals eine vorübergehende, durch eosinophile Infiltration bedingte pulmonale Erkrankung, die heute als Löffler-Syndrom bezeichnet wird – eine Form der **eosinophilen Pneumonie**, häufig ausgelöst durch Parasiten oder Medikamente. 1956 charakterisierte er zudem die Löffler-Endokarditis, auch bekannt als **eosinophile Endomyokardfibrose**. Diese Erkrankung ist Teil eines Hypereosinophilie-Syndroms mit kardialer Beteiligung und potenzieller Herzinsuffizienz infolge fibrotischer Umbauprozesse im Endokard.
Bedeutung in der Radiologie
Das Löffler-Syndrom zeigt sich in der Thoraxradiografie oder CT als flüchtige, häufig wandernde Infiltrate mit peripherer Verteilung. Es ist reversibel und stellt eine wichtige Differenzialdiagnose dar – insbesondere bei peripheren Verschattungen ohne Erregernachweis. Die Löffler-Endokarditis manifestiert sich in der Kardio-MRT durch Endokardfibrosen, thrombotische Auflagerungen und eingeschränkte diastolische Funktion. Beide Entitäten sind Beispiele für interdisziplinäre Diagnostik zwischen Innerer Medizin, Kardiologie und Radiologie.
Sources and Literature
Löffler W. Zur Differentialdiagnose der Lungeninfiltrate. Klin Wochenschr. 1932;11:123–124.
Löffler W. Endocarditis parietalis fibroplastica mit Bluteosinophilie. Schweiz Med Wochenschr. 1956;86:817–820.
Gotlib J. World Health Organization-defined eosinophilic disorders. Hematology Am Soc Hematol Educ Program. 2014:58–65.
Netter FH. Atlas of Human Anatomy. Elsevier, 2023.
