Otto Kleinschmidt (1880–1948) war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer, der als einer der frühen Wegbereiter der bildgebenden Brustdiagnostik gilt. 1927 beschrieb er in einem medizinischen Lehrbuch erstmals die klinische Anwendung der Mammografie zur Tumordiagnostik – ein Meilenstein in der Entwicklung der radiologischen Bildgebung bei Brustkrebs.
Biographical Data
Otto Kleinschmidt wurde am 31. Juli 1880 in Darmstadt geboren. Er studierte Medizin in Berlin, Freiburg, München und Heidelberg und promovierte 1908 an der Universität Leipzig. Nach seiner Habilitation im Jahr 1915 unterrichtete er als Privatdozent für Chirurgie an der Medizinischen Fakultät in Leipzig. Während des Ersten Weltkriegs war er als Stabsarzt im Einsatz. 1920 wurde er zum nichtplanmäßigen außerordentlichen Professor ernannt. 1926 wechselte er an das Städtische Krankenhaus Wiesbaden. Er starb 1948.
Scientific Contributions
Kleinschmidt veröffentlichte mehrere medizinische Werke, darunter 1911 „Die Harnsteine. Ihre Physiographie und Pathogenese“ und 1927 die „Chirurgische Operationslehre“. Im selben Jahr beschrieb er im Standardwerk „Die Klinik der bösartigen Geschwulste“ von Paul Zweifel und Erwin Payr erstmals die klinische Anwendung der Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust – also eine frühe Form der Mammografie. Dieser Beitrag markiert einen wichtigen Schritt in der Geschichte der bildgebenden Onkologie.
Bedeutung in der Radiologie und Chirurgie
Die Beschreibung der Mammografie durch Otto Kleinschmidt gilt heute als eine der frühesten dokumentierten klinischen Anwendungen der Röntgentechnik zur Brustkrebsdiagnostik. Damit leistete er Pionierarbeit in einem Bereich, der heute zur Routinevorsorge gehört. Seine chirurgischen Lehrwerke wurden zudem von vielen Ärzten seiner Zeit genutzt. Kleinschmidt pflegte enge wissenschaftliche Kontakte zu Paul Zweifel und Erwin Payr, zwei bedeutenden Vertretern der Chirurgie und Gynäkologie.
Sources and Literature
Kleinschmidt O. Die Harnsteine. Ihre Physiographie und Pathogenese. Leipzig, 1911.
Zweifel P, Payr E (Hrsg). Die Klinik der bösartigen Geschwulste. Leipzig, 1927.
Kleinschmidt O. Chirurgische Operationslehre. Wiesbaden, 1927.
[Professorenkatalog Universität Leipzig – Otto Kleinschmidt](http://www.uni-leipzig.de/unigeschichte/professorenkatalog/leipzig/Kleinschmidt_242)
[UKL Radiologiegeschichte – Otto Kleinschmidt](http://radiologie.uniklinikum-leipzig.de/radiologie.site,postext,unsere-klinik,a_id,284.html)
