Jefferson, Geoffrey (1886-1961)

Porträt von Geoffrey Jefferson (1886–1961) als realistisches Bleistiftbild im Atelierstil in Schwarz-Weiss mit geglättetem Hintergrund.

Geoffrey Jefferson (1886–1961) war ein britischer Neurochirurg, der maßgeblich zur Entwicklung der operativen Behandlung von Hirntumoren und Wirbelsäulenverletzungen beitrug. Nach ihm ist die Jefferson-Fraktur benannt – eine typische Fraktur des ersten Halswirbels (Atlas) infolge axialer Krafteinwirkung.

Biographical Data
Jefferson wurde 1886 in Lancashire (England) geboren und studierte Medizin an der University of Manchester. Nach seinem Militärdienst im Ersten Weltkrieg spezialisierte er sich auf Neurochirurgie und arbeitete unter anderem in Manchester und London. Er war Gründungsmitglied der Society of British Neurological Surgeons und ab 1945 Professor für Neurochirurgie in Manchester. Er starb 1961.

Scientific Contributions
Jefferson war ein Vorreiter in der operativen Behandlung von Hirntumoren, Hydrozephalus und Traumata der Schädelbasis. Sein besonderes Interesse galt der zervikalen Wirbelsäule. 1920 beschrieb er die nach ihm benannte Jefferson-Fraktur – eine vierteilige Berstungsfraktur des Atlas, die typischerweise durch axiale Kompression (z. B. Kopfsprung in seichtes Wasser) entsteht. Er war ein exzellenter Beobachter und verband klinische Neurologie mit präziser anatomischer Analyse. Jefferson war zudem ein kritischer Denker: In einem bekannten Vortrag (1949) widersprach er der Vorstellung, eine Maschine könne wie das menschliche Gehirn denken – ein früher Beitrag zur KI-Debatte.

Bedeutung in der Radiologie und Neurochirurgie
Die Jefferson-Fraktur ist eine klassische Diagnose in der Notfallradiologie und Traumatologie. Sie lässt sich in der CT gut erkennen – durch laterale Verschiebung der Atlasbögen. In der MRT kann eine begleitende ligamentäre Verletzung beurteilt werden. Jeffersons Arbeiten verbinden Anatomie, Neurochirurgie und medizinische Ethik und sind bis heute Lehrstoff in der Ausbildung von Neurochirurg:innen und Radiolog:innen.

Sources and Literature
Jefferson G. Fracture of the atlas vertebra. Br J Surg. 1920;7(27):407–422.
Stone JL. Geoffrey Jefferson and the early development of British neurosurgery. J Neurosurg. 2004;101(3):548–551.
Oppenheim JS. Essays on the History of Neurosurgery. AANS, 2005.
Gray’s Anatomy. 42. Auflage. Elsevier, 2021.

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