His, Wilhelm d.J. (1863-1934)

Realistisches Bleistiftporträt von Wilhelm His d. J. (1863–1934) mit Brille, Anzug und Fliege vor hellem Atelierhintergrund in Graustufen.

Wilhelm His der Jüngere (1863–1934) war ein Schweizer Kardiologe, Internist und Pathologe. Er entdeckte das His-Bündel, eine zentrale Struktur des Erregungsleitungssystems im Herzen, und trug massgeblich zur Verbindung von Anatomie, Physiologie und klinischer Kardiologie bei.

Biographical Data
His wurde am 29. Dezember 1863 in Basel geboren. Er war der Sohn des bekannten Anatomen Wilhelm His d.Ä. und wuchs in einem wissenschaftlich geprägten Umfeld auf. Nach seinem Medizinstudium und mehreren Stationen in der Inneren Medizin und Pathologie wurde er Professor für Innere Medizin in Berlin und später in Leipzig. Er verstarb am 10. November 1934 in Leipzig.

Scientific Contributions
Im Jahr 1893 beschrieb Wilhelm His der Jüngere erstmals das Fasciculus atrioventricularis – später His-Bündel genannt – das die elektrische Erregung vom Vorhof auf die Herzkammern überträgt. Damit legte er den Grundstein für das Verständnis der Herzleitung und der pathophysiologischen Mechanismen bei Arrhythmien und AV-Blockierungen.

Seine Forschung trug wesentlich zur Entwicklung der Elektrokardiografie bei und beeinflusste die moderne Kardiologie und Rhythmusdiagnostik nachhaltig. Auch in der Pathologie war er eine prägende Figur, insbesondere in der Erforschung von Herz- und Gefässerkrankungen.

Bedeutung in der Radiologie
Das His-Bündel ist eine zentrale Struktur in der kardialen Bildgebung. Moderne Verfahren wie die kardiale MRT, das Herz-CT oder auch elektrophysiologisch unterstützte CT/MRT ermöglichen heute die Darstellung des Erregungsleitungssystems, die Planung von Ablationen oder die Abklärung unklarer Herzrhythmusstörungen. Die anatomische Lokalisierung des His-Bündels spielt auch bei der Implantation von Herzschrittmachern und in der Diagnostik von AV-Knoten-Dysfunktionen eine wichtige Rolle.

Sources and Literature
His W. Die Tätigkeit des embryonalen Herzens und ihre Bedeutung für die Lehre von der Herzbewegung. Leipzig, 1893.
Fuster V et al. Hurst’s The Heart. McGraw-Hill, 2022.
Anderson RH, Ho SY. The anatomical basis of atrioventricular conduction system. Heart. 2002;87(3):289–298.

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