Otto Haab (1850–1931) war ein bedeutender Schweizer Augenarzt und Anatom, dessen Name in der ophthalmologischen Terminologie bis heute präsent ist – beispielsweise durch Haab’s striae, Haab’s Magnet und seine frühe Beschreibung der altersbedingten Makuladegeneration.
Biographical Data
Geboren am 19. April 1850 in Wülflingen (heute Winterthur), promovierte er 1875 in Zürich. Er war Assistent bei Carl Joseph Eberth (pathologische Anatomie) und bei Johann Friedrich Horner. 1886 übernahm er die Professur für Ophthalmologie in Zürich, die er bis 1919 innehatte. Er verstarb am 17. Oktober 1931 in Zürich. Sein handwerkliches Talent zeigte sich u. a. in der Entwicklung eigener Instrumente, etwa des Haab’s Magneten.
Scientific Contributions
Haab beschrieb 1885 erstmals das Krankheitsbild der senilen (altersbedingten) Makuladegeneration. Er führte den Haab’s Magnet ein – ein leistungsfähiger Magnet zur Entfernung intraokularer metallischer Fremdkörper. Zudem prägte er mehrere Eponyme wie Haab’s striae (Descemet-Membran-Risse bei angeborenem Glaukom), Haab’s reflex (Pupillenlichtreflex) und den Haab’s scale zur Pupillendurchmesser-Messung.
Significance in Radiology / Anatomy
Haab’s striae sind nach wie vor radiologisch relevant, insbesondere in der Spaltlampenbildgebung und hochauflösenden OCT bei kongenitalem Glaukom. Die frühe Beschreibung der Makuladegeneration bildet eine Basis für Bildgebung im Netzhaut- und Makulastudium (z. B. OCT, Fundusfotografie, fluoreszenzangiographische Diagnosen). Seine instrumentellen Entwicklungen unterstreichen den interdisziplinären Einfluss zwischen Bildgebung, Anatomie und klinischer Technik.
Quellen und Literatur:
- Otto Haab. Wikieintrag: Schweizer Augenarzt, Eponyme und Verdienste.
- Artikel über Haab’s striae als histo-radiologische Struktur bei kongenitalem Glaukom.
- Analyse von Haab’s Erstbeschreibung der Makuladegeneration 1885.
- Gerste R: Überblick zu Schweizer Beiträgen zur Ophthalmologie, inkl. Haab’s Instrumentenentwicklung.
