Eduard Ehlers (1863–1937) war ein dänischer Dermatologe und Internist, der vor allem durch die Beschreibung des Ehlers-Danlos-Syndroms (EDS) bekannt wurde – einer erblichen Erkrankung des Bindegewebes mit systemischen Manifestationen. Seine Arbeit gilt als wegweisend für das Verständnis genetischer Bindegewebsstörungen.
Biographical Data
Ehlers wurde am 26. März 1863 in Kopenhagen geboren. Er studierte Medizin in Kopenhagen und an verschiedenen europäischen Universitäten, darunter in Berlin und Wien. Ab 1906 war er Direktor der dermatologischen Abteilung des Frederiks Hospital in Kopenhagen. Er verstarb 1937 in seiner Heimatstadt.
Scientific Contributions
Ehlers beschrieb gemeinsam mit dem französischen Dermatologen Henri-Alexandre Danlos ein Krankheitsbild, das durch überdehnbare Haut, Hypermobilität der Gelenke und erhöhte Fragilität des Bindegewebes gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung wurde später als Ehlers-Danlos-Syndrom benannt und umfasst heute ein Spektrum genetisch definierter Subtypen.
Die Arbeiten von Ehlers legten den Grundstein für die systematische Klassifikation von hereditären Kollagenstörungen und deren klinisch-diagnostische Abgrenzung zu anderen Syndromen wie Marfan oder Osteogenesis imperfecta.
Bedeutung in der Radiologie
Das Ehlers-Danlos-Syndrom ist radiologisch relevant, da es mit Gefässveränderungen, Kollageninstabilität, Skoliose, Gelenkluxationen und Weichteilveränderungen einhergehen kann. Die Bildgebung – insbesondere MRT, Ultraschall und CT-Angiografie – spielt eine wichtige Rolle bei der Beurteilung von Komplikationen wie Aneurysmen, Organrupturen oder Instabilitäten im Achsenskelett.
In der pädiatrischen Radiologie wird EDS bei auffälligen Befunden der Wirbelsäule oder multiplen Luxationen differenzialdiagnostisch berücksichtigt. Die Kenntnis dieser genetischen Erkrankung ist essenziell für eine adäquate Bildinterpretation und interdisziplinäre Versorgung.
Sources and Literature
Ehlers E. Cutis laxa, eine hereditäre Affektion der Haut und des Unterhautbindegewebes. Dtsch Z Nervenheilkd. 1901.
Malfait F et al. The Ehlers-Danlos syndromes. Nat Rev Dis Primers. 2020;6(1):64.
Beighton P. Ehlers-Danlos syndrome: revised nosology and diagnostic criteria. Am J Med Genet. 1998.
