Demetrius Chilaiditi (1883–unbekannt) war ein griechischer Radiologe, der 1910 das Chilaiditi-Zeichen beschrieb – eine spezielle Lageanomalie von Kolonabschnitten zwischen Zwerchfell und Leber, die radiologisch leicht mit freier Luft verwechselt werden kann.
Biographical Data
Über das Leben von Chilaiditi ist nur wenig bekannt. Er wurde 1883 in Griechenland geboren und arbeitete als Radiologe in Wien. Dort publizierte er 1910 in der medizinischen Literatur eine Fallbeschreibung, die später als Chilaiditi-Zeichen in die radiologische Terminologie einging. Sein genaues Todesjahr ist nicht dokumentiert.
Scientific Contributions
Chilaiditi beobachtete in einer Röntgenaufnahme eine ungewöhnliche Luftansammlung unter der rechten Zwerchfellkuppel, die sich als interponierter Colonabschnitt herausstellte. Diese anatomische Variante – heute als Chilaiditi-Zeichen bekannt – ist in der Regel asymptomatisch, kann jedoch mit einem Pneumoperitoneum (freier Luft bei Perforation) verwechselt werden.
Wenn die Interposition zu Beschwerden wie Abdominalschmerzen oder Übelkeit führt, spricht man vom Chilaiditi-Syndrom. Die genaue Unterscheidung ist entscheidend, um unnötige chirurgische Eingriffe zu vermeiden.
Bedeutung in der Radiologie
Das Chilaiditi-Zeichen ist ein klassischer Differenzialbefund in der konventionellen Abdomenbildgebung, insbesondere im Stehen oder bei liegender Thoraxaufnahme. Es erscheint als gasgefüllter Darmschatten unter dem rechten Zwerchfell, häufig mit haustraler Zeichnung. In der CT-Diagnostik kann die Lageanomalie eindeutig identifiziert und dokumentiert werden.
Chilaiditis Beobachtung gehört heute zum festen Repertoire der Abdomenradiologie und wird regelmässig in Ausbildung und klinischer Praxis gelehrt.
Sources and Literature
Chilaiditi D. Zur Frage der Hepatoptose und Ptose im Allgemeinen. Fortschr Geb Röntgenstr. 1910;11:173–208.
Moaven O, Hodin RA. Chilaiditi Syndrome. Clin Gastroenterol Hepatol. 2012;10(2):A20.
Huang HJ et al. Imaging Findings of Chilaiditi Sign and Syndrome. Radiol Case Rep. 2018;13(6):1248–1251.
