Arnold, Julius (1835–1915)

Porträt von Friedrich Philipp Arnold (1803–1890) in Schwarz-Weiss, mit Brille, Fliege und 19.-Jahrhundert-Kleidung, ruhiger und ernster Ausdruck vor neutralem Hintergrund.

Julius Arnold (1835–1915) war ein deutscher Pathologe, der die nach ihm benannte Arnold-Chiari-Malformation mitbeschrieb – eine Entwicklungsstörung der hinteren Schädelgrube, die bis heute in der Neuroradiologie diagnostisch bedeutsam ist.

Biographical Data
Arnold wurde am 28. August 1835 in Zürich geboren und studierte Medizin in Heidelberg und Prag. Er wirkte als Professor für Pathologische Anatomie an der Universität Heidelberg. Er verstarb am 3. April 1915 in Heidelberg. Arnold war ein produktiver Forscher mit Beiträgen zur Embryologie, Tumorpathologie und Neuroanatomie.

Scientific Contributions
Arnold veröffentlichte 1894 gemeinsam mit einem Schüler eine Beschreibung einer ausgeprägten Fehlbildung des Kleinhirns, bei der es zu einer Herniation durch das Foramen magnum kam – heute als Chiari-Malformation Typ II bekannt. Da Arnold diese Form weiter charakterisierte und insbesondere mit einer Myelomeningozele assoziierte, wurde die Bezeichnung Arnold-Chiari-Malformation eingeführt.

Diese Kombination aus Kleinhirnverlagerung, verlängertem Hirnstamm, verkleinertem Hinterhauptsloch und spinaler Fehlbildung wurde so zu einer pathologisch-anatomischen Einheit – benannt nach Hans Chiari und Julius Arnold.

Bedeutung in der Radiologie
Die Arnold-Chiari-Malformation Typ II ist ein klassisches Bild im Rahmen von Spina bifida und wird häufig bereits pränatal mittels fetaler MRT oder Ultraschall erkannt. Nach der Geburt wird sie regelmässig in der MRT der kraniozervikalen Übergangsregion sowie der gesamten Wirbelsäule dargestellt. Sie ist fast immer mit einer Hydromyelie oder Syringomyelie assoziiert und erfordert eine sorgfältige bildgebende Beurteilung für neurochirurgische Entscheidungen.

Arnolds Beitrag zur Differenzierung der Typen und zur klinischen Einordnung dieser Fehlbildung bleibt ein zentraler Bestandteil der Neuroradiologie – insbesondere in der pädiatrischen Diagnostik.

Sources and Literature
Arnold J. Myelocyste, Transposition des Kleinhirns und medulläre Missbildungen. Zeitschrift für pathologische Anatomie. 1894;135:56–69.
McLone DG, Dias MS. The Chiari II Malformation: cause and impact. Childs Nerv Syst. 2003;19(7–8):540–550.
Brockmeyer DL. Chiari Malformations in Children. Neurosurg Clin N Am. 2015;26(4):509–517.

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